
Musikalische Projekte 2025:
Leonard Schulz
Leonard Schulz (1813 - 1860) war ein hervorragender Gitarrist im 19. Jahrhundert, der leider in Vergessenheit geriet. In seinen Soloprogrammen spielt Harald Stampa Werke von ihm, die mit Werken von Regondi und Mertz vergleichbar sind und erst kürzlich wiederentdeckt wurden, auf einer historischen Panormo Gitarre.
Guitarra a seis
Das Ensemble Guitarra a seis (portugiesisch: Gitarre zu sechst) wurde 2011 gegründet. Sechs renommierte Solisten aus der Schweiz, Deutschland, Italien und Brasilien, die zusammen mehr als 20 Preise auf internationalen Wettbewerben gewannen, schlossen sich zusammen, um neue Klangwelten für die Gitarre zu entdecken.
Hier finden Sie 2 neue Videos:
Gitarrenduo Benjamin Scheck und Harald Stampa
Ein Himmel voller Gitarren
Werke für zwei Gitarren von Giuliani, Scarlatti, Jolivet, Petit und anderen
Benjamin Scheck & Harald Stampa
Harald Stampa und Benjamin Scheck verbindet ihre Leidenschaft für Gitarren: Sie besitzen eine stets grösser werdende Sammlung an qualitativ hochstehenden Instrumenten bekannter und weniger bekannter Meister.
Den ersten Teil des Konzertes bestreiten sie auf originalen Gitarren aus den Jahren 1828, 1829 und 1842. Der bezaubernde, der menschlichen Stimme ähnliche Klang dieser Instrumente kommt besonders in den Kompositionen jener Zeit hervorragend zur Geltung. In den etwas jüngeren Werken des zweiten Teils -gespielt auf modernen Gitarren- sind Inspirationen unter Anderem aus dem Jazz sowie der spanischen Folklore zu einer eigenständigen, originellen Klangsprache verwoben.
Die zwei Gitarristen haben ein spannendes Programm zusammengestellt, das verspricht, ein unterhaltsamer Abend voller Virtuosität, Klangfarbenreichtum und Spielwitz zu werden.
Die wunderbaren Gitarren wurden gebaut von René Lacôte, Louis Panormo, Jean-Josef Coffe, Daniel Friederich und Christian Koehn.
Querflöte und Gitarre
Miriam Terragni und Harald Stampa
Neues Programm!
Dramma all'Italiana
Die Epoche zwischen 1770 und 1850 war eine Zeit des kreativen Austauschs und der
Innovation für Flöte und Gitarre. Parallel zur allgemeinen Entwicklung der Musik von der Klassik zur Romantik fand europaweit eine enorme Expansion der technischen Möglichkeiten der Instrumente Flöte und Gitarre sowohl klanglich als auch interpretatorisch statt. Diese Entwicklung könnte man schon als «dramatisch» bezeichnen.
Im späten 18. Jahrhundert setzte eine für die Entstehung der modernen Gitarre
bahnbrechende Entwicklung ein. In verschiedenen Schritten wurde nach und nach aus der 5-chörigen Barockgitarre eine Gitarre mit 6 Einzelsaiten. Die ersten Gitarren dieser Art – noch etwas kleiner als die heutige moderne Gitarre – wurden nach jetzigem Stand der Forschung in Italien gebaut, in Neapel. Von dort verbreitete sich die neue Gitarre rasch über ganz Italien und bald über ganz Europa. Sie erlebte eine kurze, aber hefige Blütezeit bis etwa 1840.
Zum Erfolg der Gitarre trugen zu einem erheblichen Teil die italienischen Gitarrenvirtuosen bei, die aus ihrer Heimat auswanderten und in den grossen europäischen Metropolen nach Erfolg strebten. So konnten sie den politisch instabilen Verhältnissen in Italien entfliehen und ihre Werke bei renommierten Verlagen Europas drucken lassen. Sie verdienten sich damit den Lebensunterhalt in reicheren Städten ausserhalb Italiens. Zu den wichtigsten Gitarrenvirtuosen zählen:
• Federico Moretti (* 1769 in Neapel; † 1839 in Madrid), der nach Madrid kam und dort
1799 eine erste Gitarrenschule für 6-saitige (oder 6-chörige) Gitarre veröffentlichte.
• Ferdinando Carulli (* 1770 in Neapel; † 1841 in Paris), der sich in Paris niederliess und
dort 1810 eine Gitarrenschule veröffentlichte.
• Mauro Giuliani (* 1781 in Bisceglie; † 1829 in Neapel), der 1807 nach Wien kam und
dort als Virtuose und Komponist von vielen Kritikern und Musikern, unter anderem
von Ludwig van Beethoven, hochgeschätzt wurde.
So entstand auch die Zusammenarbeit von Carulli mit dem französischen Flötisten Jean-Louis Tulou (1786-1865) in Paris. Zahlreiche Werke wurden in «Arbeitsteilung» komponiert; der Flötist Tulou schrieb seine eigene Stimme und Carulli die Begleitung für Gitarre.
Doch nicht nur in der Gitarrenwelt ereignete sich Spektakuläres. Zeitlich etwas versetzt revolutionierte sich ebenfalls der Flötenbau. Die Instrumentenbauer in Italien, beispielsweise Giovanni Battista Moritz, trugen zur Verbesserung der Bauweise und der Klangqualität der Querflöte bei. Diese Periode um 1830 bis 1850 war geprägt von der Einführung des sogenannten «Systemflöten»-Modells, das eine verbesserte Mechanik und eine grössere Spielbarkeit ermöglichte.
Duette für Flöte und Gitarre sind eine wunderbare Möglichkeit, die klanglichen Eigenschaften beider Instrumente zu kombinieren. Die Flöte bringt eine klare, melodische Linie mit, während die Gitarre harmonische Begleitung und rhythmische Unterstützung bietet.
In der klassischen Musik gibt es viele Kompositionen, die speziell für diese Kombination geschrieben wurden, da sich die beiden Instrumente für Hausmusik perfekt anboten. Oftmals werden die Melodien der Flöte von der Gitarre begleitet, wobei sie auch eigene harmonische und rhythmische Akzente setzen kann.
Im Duo Miriam Terragni und Harald Stampa fanden bisher noch nie gespielte Trouvaillen aus der oben genannten spannenden Epoche ihren Anwalt. In akribischer Recherche haben die Musikerin und der Musiker Handschriften oder Erstdrucke mit Originalwerken in Bibliotheken oder Flohmärkten gesucht und gefunden. Und natürlich darf die eine oder andere Adaption eines unbekannten Werkes, das ebenfalls der Nachwelt überliefert werden soll, nicht fehlen.
Miriam Terragni und Harald Stampa haben sich an der Musikhochschule Basel kennengelernt, wo beide ihr Solistendiplom mit Auszeichnung absolvierten. Seit 1991
widmet sich das eingespielte Duo mit italienischen Wurzeln selten gespielten Meisterwerken oder besticht durch Transkriptionen und Adaptionen für ihre Instrumente bekannter Werke.
Erstaunlich, dass so wunderbare Werke von Paolo Sandrini, Federico Moretti oder Ferdinando Carulli und viele weitere in Vergessenheit geraten konnten und somit auch noch nie eingespielt worden sind. Umso wichtiger ist es, diese wunderbaren Werke und Zeitzeugen einer wichtigen instrumentalen Entwicklung der Nachwelt zu überliefern und sie aus der ungerechtfertigten Vergessenheit zu reissen. Deshalb widmet sich das Programm des Duos diesen noch nie gehörten Meisterwerken für die intime Besetzung Flöte-Gitarre.
Natürlich mit dem nötigen Schuss «Drama» und einer grossen Prise «italianità».
Gitarre und Orgel
Antje Traub, Benjamin Scheck, Harald Stampa